Center for Leadership and People Management
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Ausgabe 2/2008

Auf das falsche Pferd gesetzt – Folgen einer schlechten Personalentscheidung

Gute Mitarbeiter fallen nicht vom Himmel – sie müssen sorgfältig ausgewählt werden. Doch wie funktioniert das eigentlich? Gerade im wissenschaftlichen Bereich der Hochschulen fehlt den Verantwortlichen dazu oft das richtige Know-how. Woher sollte es auch kommen? Denn Personalauswahl ist für Wissenschaftler in der Regel nicht Teil ihrer Ausbildung, so dass sie mit der Übernahme von Führungsverantwortung bzw. dem Ruf auf einen Lehrstuhl oft erstmals mit dem Thema konfrontiert werden. Hinzu kommt, dass Führungskräfte an der Hochschule, anders als in Unternehmen, in viel geringerem Maße auf eine zentrale Personalabteilung zurückgreifen können, die sie im Auswahlprozess unterstützt. Die Neuanstellung von Doktoranden, wissenschaftlichen Mitarbeitern, technischen Assistenten usw. liegt damit zu einem Großteil in ihrer Verantwortung.

Nun mag diese Eigenverantwortung den meisten Lehrstuhlinhabern auch ganz recht sein: neue Mitarbeiter werden so ausgewählt, wie es einem selbst am sinnvollsten erscheint und oft fährt man auch ganz gut damit. Allerdings wird denjenigen, die einmal einen „Fehlgriff“ getan haben, schnell klar: die Folgen einer solchen Fehlentscheidung können gravierend sein. Passt der neue Mitarbeiter nicht mit den Anforderungen, die an ihn gestellt werden, zusammen, wirkt sich das zum einen auf die Aufgabenseite aus. Dinge laufen anders als geplant, der Neue liefert nicht die gewünschten Resultate, Zeitpläne geraten aus den Fugen, ganze Projekte stocken. Auch auf der persönlichen Ebene kann es – oft in Verbindung mit Problemen auf der Aufgabenebene - schief gehen: die Zusammenarbeit mit dem neuen Kollegen entpuppt sich mehr als Kampf denn als Synergie, Frust baut sich auf, Konflikte entstehen, das gesamte Arbeitsteam kann aus dem Tritt geraten. Und schließlich leidet auch der neue Mitarbeiter selbst: er hatte sich den Job vermutlich ganz anders vorgestellt, ist desillusioniert und unzufrieden, was sich nicht eben positiv auf seine Motivation auswirken dürfte.

Unter dem Strich verursachen schlechte Personalentscheidungen also jede Menge Probleme auf unterschiedlichsten Ebenen, die sich auch auf einen finanziellen Nenner bringen lassen: den falschen Mitarbeiter einzustellen ist wie eine Wette auf das falsche Pferd – mit dem Unterschied, dass eine solche Fehlentscheidung neben dem verlorenen Wetteinsatz auch noch längerfristig gravierende Folgekosten nach sich ziehen kann.

All dies sind Argumente dafür, die Personalauswahl im Wissenschaftsbereich der Hochschulen zu professionalisieren (wie ein idealer Auswahlprozess aussehen sollte, lesen sie hier). Nur so wird sich auch die LMU als Exzellenz-Universität die (Nachwuchs-) Wissenschaftler an Bord holen können, die ihre Exzellenz langfristig sichern. Das LMU Center for Leadership and People Management leistet dazu einen Betrag: seit diesem Semester haben wir die Veranstaltung „Mitarbeiterauswahl“ im Programm, in der wir Ihnen als Führungskraft empirisch fundiert die wichtigsten Methoden professioneller Personalauswahl vermitteln. Auch bieten wir Ihnen in Kürze eine Broschüre an, die Sie über das Thema informiert und mit zahlreichen Praxistipps versorgt. Schließlich stehen wir Ihnen auch gerne zur persönlichen Beratung zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns (E-Mail schicken an peoplemanagement@psy.lmu.de) E-Mail)!

 

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